Individuell kombinierbar und für alle Platzverhältnisse gemacht: das Regal- und Tischsystem von USM.
Mit wenig Platz zum eigenen Büro
Homeoffice ist mittlerweile fester Bestandteil der heutigen Arbeitswelt. Mit diesen Tipps lässt sich auch ohne separates Arbeitszimmer ein funktioneller und hübscher Arbeitsplatz einrichten.
Autor: Sebastian Schuler
Spätestens seit der Corona-Pandemie und den Lockdowns haben viele Personen bei sich zu Hause ein kleines Büro eingerichtet und arbeiten ganz oder zum Teil von den eigenen vier Wänden aus. Kein lästiger Arbeitsweg, keine laut telefonierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nie eine besetzte Kaffeemaschine sind nur ein paar der Vorteile, die das Homeoffice mit sich bringt.
Wie der Arbeitsplatz zu Hause ausgestattet sein muss, hängt von der Art des Berufs und den persönlichen Präferenzen ab. Während den einen ein Tablet oder ein Laptop reicht, benötigen andere zusätzliche Bildschirme, Tastatur und Maus, um produktiv arbeiten zu können.
Praktisch ist es, wenn man sich zum Arbeiten in ein separates Zimmer zurückziehen kann, wo es genügend Platz für einen Schreibtisch und die Arbeitsgeräte hat. Doch auch ohne zusätzlichen Raum und mit wenig Wohnfläche ist es möglich, sich ein funktionelles und ansprechendes Büro einzurichten. In solchen Fällen muss oft ein Teil des Wohn- oder des Schlafzimmers für das Homeoffice umgerüstet werden. Aber schon mit wenigen Mitteln und Möbeln lässt es sich so in der Wohnung integrieren, dass es kaum stört und erst noch gut aussieht.
Renaissance des Sekretärs
Eine bewährte und simple Lösung, um den Schreibtisch diskret im Wohnbereich unterzubringen, ist der Sekretär. Das Möbelstück mit Fächern, Schubladen und einer Schreibfläche, die sich einklappen oder verdecken lässt, ist ein Klassiker. Der Sekretär war vor allem im 18. und 19. Jahrhundert sehr beliebt. Die am Anfang noch schweren und kompakten Schränke entwickelten sich im Lauf der Zeit zu immer leichteren und eleganteren Möbeln. Anstelle der Kommode als Basis wurden immer häufiger Tischbeine verwendet, und mit noch weiteren Reduktionen entstand so aus dem Sekretär der Schreibtisch.
Mit dem Aufkommen der Laptops und mobilen Arbeitsgeräte, die extrem platzsparend eingesetzt werden können, erlebten auch die Sekretäre wieder einen Aufschwung. «Gerade wenn man nur sporadisch von zu Hause aus arbeitet, ist dieses Möbelstück eine ideale Lösung für einen unauffälligen Arbeitsplatz», sagt Lorena Diem-Zogg, Innenarchitektin bei der Firma Ambiente Einrichtungskonzepte AG in Rapperswil.
Für Nostalgiker und Fans alter Möbel lohnt sich der Blick in Brockenhäuser und Kleinanzeigenportale. Dort wird eine Vielzahl alter Sekretäre angeboten, die oft günstig zu haben sind und mit einer kleinen Auffrischung neuen Glanz bekommen. Aber auch viele Hersteller haben das Multifunktionsmöbel wieder in ihr Produktportfolio aufgenommen und bieten es in diversen Farben und Formen an. «Auch grössere und fix installierte Bildschirme lassen sich mit einem etwas höheren Sekretär gut verstecken», sagt Diem-Zogg.

Der Sekretär Orcus von Classicon ist komplett verschliessbar.

Das Hirche-Regal von Richard Lampert vereint Sekretär und Wohnwand.
Die funktionelle und stylische Wohnwand
Eine weitere, etwas komplexere Variante für die Integration des Büros im Wohnzimmer ist die Wohnwand. Auch der mehrteilige, aus zusammengeschraubten Elementen bestehende Schrank hatte seine Blütezeit in der Vergangenheit und wird nun in einer abgeänderten Form wiederentdeckt. In Deutschland verbaute man ab den 1960er Jahren vermehrt Wohn- oder Schrankwände in Privat- oder Geschäftsräumen. In der DDR gab es sogar Wohnwände, die auf die normier- ten Wohnungen der Plattenbauten abgestimmt waren.
Die heute produzierten Wohn- und Schrankwände sind viel weniger massiv und bieder als die Vorgängermodelle. Offene Elemente in verschiedenen Höhen, Ausführungen und Farben sorgen dafür, dass die Systeme luftig daherkommen und das Wohnzimmer nicht zugestellt wirkt. Die Arbeitsplatte kann eine Schranktür sein, die heruntergeklappt wird, oder sie ist bereits fester Bestandteil des Regals. So ist der Arbeitsbereich perfekt in das Wohnkonzept eingefügt.
Wenn es nicht gerade eine ganze Wand sein soll, gibt es mittlerweile auch viele kombinierbare Regal- und Tischsysteme. «Die meisten Systeme bestehen aus einer grossen Farb- und Materialpalette und können individuell zusammengestellt werden, sodass es für fast alle Platzverhältnisse eine Lösung gibt», sagt Diem-Zogg.
Ein Raumtrenner fürs Schlafzimmer
Im selben Raum zu arbeiten, in dem sich das Bett befindet und der eigentlich für Ruhe und Erholung steht, ist für viele ein No-Go. Und auch Innenarchitektin Lorena Diem-Zogg rät tendenziell vom Arbeitsplatz im Schlafzimmer ab. Doch sollten in der restlichen Wohnung keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist es auch möglich, darin ein Büro zu platzieren. «Bei grosszügigen Platzverhältnissen empfehle ich die Verwendung eines Raumtrenners, sodass Arbeit und Schlafen gut getrennt sind.» Damit man beim Einschlafen und Aufwachen nicht gleich an unerledigte Aufträge erinnert wird, kann ein Regal, ein Schrank oder eine zur Inneneinrichtung passende Trennwand verwendet werden. Sollte das Schlafzimmer für ein Trennelement zu klein sein, macht sich auch ein Sekretär in diesem Raum äusserst gut. Dieser ist idealerweise vollständig verschliessbar.
Sollte man trotz diesen Tipps keine geeignete Lösung für das Homeoffice finden, lohnt sich laut Diem-Zogg die Kontaktaufnahme mit einer Fachperson eines Möbelgeschäfts. Denn: «Für jede Wohnsituation gibt es jede Menge individuelle Möglichkeiten, die gar nicht dokumentierbar sind, sondern vor Ort entstehen.»